Geschichte der Gitarrenmusik

Geschichte der Gitarrenmusik
Peter Büschel

Von Peter Büschel

Gitarrenmusik hat eine lange und reiche Geschichte. Die Gitarre selbst ist ein Saiteninstrument, das ursprünglich im 15. Jahrhundert in Spanien entwickelt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Gitarre in verschiedenen Formen und Größen gebaut und verbreitete sich in vielen Teilen der Welt, insbesondere in Europa und Nord- und Südamerika. Ihren Namen verdankt das Instrument einer hellenisierten Form der altpersischen „Kithara“, bei der es sich um eine 4-saitige Halslaute gehandelt hat. Maurische Araber brachten dann mit der Oud, einer arabischen Kurzhalslaute im 8. Jhrdt. das Saiteninstrument über Spanien nach Europa.

Die ersten bekannten Gitarrenmusiker waren spanische Troubadoure, die im Mittelalter die Gitarre (oder ihren Vorformen) als Begleitinstrument für ihre Lieder und Balladen nutzten.

In der Renaissance entwickelte sich mit der Vihuela eine Vorform, mit der eine mehrstimmige, solistische Kunstmusik entstand. In der Barockmusik entwickelt sich die Rolle eigenständiger Zupfinstrumenten-Musik speziell auf Lauten dann zu immer anspruchsvolleren Werken, z.B. den Lautensuiten von J.S.Bach oder den Lauten/Mandolinen-Konzerten von Antonio Vivaldi. Erst in der Zeit der Klassik begegnet uns dann aber eine Vorform der uns bekannten sechssaitigen Gitarre, die in Italien, Spanien aber auch in Deutschland und England eine kurze Blütezeit als solistisches Instrument erlebte, bekannte Komponisten hierfür waren Fernando Sor in Spanien oder Mauro Giuliani in Italien. Ihre Kompositionen, aber auch ihre zahlreichen Gitarrenschulen und Studienwerke gehören bis heute zum Handwerkszeug eines jeden Klassik-Gitarristen.

Die endgültige Form der uns heute bekannten Gitarre wurde dann um 1850 von dem spanischen Gitarrenbauer Antonio de Torres in Sevilla entwickelt, weshalb man bis heute von der Torres-Gitarre spricht, wenn man die klassische Konzertgitarrenform meint. Francesco Tarrega war der Komponist, der dann die bis heute maßgeblichen Spieltechnicken darauf entwickelte, seine Musik ist bereits der Romantik zuzuordnen. Erst die Torres-Gitarre ermöglichte es durch eine fächerförmige Deckenverleistung die Gitarre in ihrer Lautstärke so anzuheben, dass sie als solistisches Instrument einen vollbesetzten Konzertsaal klanglich ausfüllen konnte.

Die Etablierung dieser Kunstform, also des solistischen Gitarrenkonzertes oblag dann aber erst ab etwa 1930 dem spanischen Gitarristen Andres Segovia. (Siehe auch Über mich)

Im 20. Jahrhundert wurde die Gitarre zu einem wichtigen Instrument in der populären Musik, insbesondere in der Rock- und Popmusik. Viele berühmte E-Gitarristen wie Jimi Hendrix, Eric Clapton oder Carlos Santana trugen zur Entwicklung der Gitarrenmusik bei und prägten ihre eigenen Stile und Techniken. Heute ist die Gitarre nach wie vor eines der beliebtesten und vielseitigsten Instrumente in der Musik und wird in vielen verschiedenen Genres eingesetzt.

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